Motiv

Fischerei

Wir leben Nachhaltigkeit und Regionalität

Um das Nahrungsmittel Fisch für heutige und nachfolgende Generationen zu sichern, braucht es neben großflächigen Schutzgebieten insbesondere ein ökologisch, wirtschaftlich und sozial orientiertes Fischereimanagement. Im Mittelpunkt steht dabei, dass eingesetzte Fischereimethoden die Bestände, Artenvielfalt und traditionelle Teichlandschaften erhalten werden.

Für uns ist nachhaltiges Fischen eine Selbstverständlichkeit. Wir möchten Ökologie, Ökonomie und die soziale Komponente in Einklang bringen. Daher haben wir die Freiwillige Vereinbarung zum Schutz von Schweinswalen und tauchenden Meeresenten im Jahr 2013 mit unterschrieben. Diese Nachhaltigkeitsinitiative wurde vom Umweltministerium des Landes Schleswig-Holstein, dem Landesfischereiverband sowie dem Fischereischutzverband ausgehandelt.

Zudem haben wir auf Fehmarn Plastiktüten den Kampf angesagt. Wir nehmen teil an der NABU-Nachhaltigkeitsinitiative „Mehrweg fürs Meer“. In unserem Fisch-Lädchen bieten wir nachhaltige Kaffee togo-Becher an. So leisten wir unseren Beitrag für eine saubere Ostsee.

Nachhaltigkeit bedeutet für uns auch die Förderung von Regionalität: Unsere Fanggründe befinden sich nahezu ausschließlich in der näheren Umgebung Fehmarns. Hier gehen unseren Fischern Dorsch, Flunder, Scholle, Stein- und Glattbutt sowie Meerforelle in die Netze. Diese Fische werden direkt zu unserem Heimathafen Burgstaaken auf Fehmarn transportiert und verkauft. Nur zum Herings- und Sprottenfang fahren wir Häfen auf Rügen und der Insel Bornholm an. Aber auch diese Fanggebiete liegen noch in der Nähe. Denn: Regionalität sichert unsere Arbeitsplätze und wirkt nachhaltig auch für kommende Generationen.

Unsere regionalen Fische

Regionalität ist für unsere Genossenschaft essentiell. Und kurze Wege bringen enorm Geschmack. Deshalb kommen bei uns auch fast alle Fischsorten aus den umliegenden Fanggebieten der westlichen Ostsee und werden im Fisch-Lädchen sofort und eben frisch verkauft.

Hätten Sie’s gewusst? In unseren Gewässern vor der Küste Fehmarns sind zwölf Ostseefischarten zu finden:

 

Dorsch Der Dorsch, auch bekannt als Kabeljau, ist der „Brotfisch“ in Schleswig-Holstein. Er ist mager, weißfleischig und hat besonders viel Vitamin A, D und Jod in sich.
Wittling Auch als Merlan bekannt, ist ein silbriger Fisch, der in der Ostsee zu finden ist. Der Wittling ist fettarm und hat einen feinen Geschmack.
Hering Das Silber der Ostsee ist der Hering. Einen hohen Eiweiß- und Omega-3-Gehalt ist im Hering enthalten. Man kann ihn in unterschiedlicher Variation essen.
Makrele Besonders oft geht die Makrele unseren Fischern in den Sommermonaten ins Netz. Sie ist Spitzenreiterin beim Omega-3-Gehalt.
Flunder Die Flunder wird häufig auch als Butt bezeichnet. Die Qualität des Fisches und der Geschmack sind genauso gut wie bei der Scholle. Einzige Unterschied: Die Flunder ist billiger im Verkauf.
Meerforelle Eine der wenigen Fischarten, die sowohl in Süß- als auch Salzwasser leben. Sie ist eine der beliebtesten Fische in der Ostsee.
Aal Der Aal ist eine weitere Art, die zwischen Salz- und Süßwasser wandert. Er zeichnet sich durch sein langsames Wachstum aus. Und als kleiner Hinweis am Rande: Das Fischbesteck ist hier fehl am Platz.
Meeräsche Der Veggie-Fisch ernährt sich großenteils von keinen Algen. Die Meeräsche ist sehr schmackhaft und ist sogar Grätenarm.
Sprotte Diese Fischart ist verwandt mit dem Hering. Bekannt wurde sie auch als Kieler Sprotte, weil sie früher ab dort verkauft wurden. Sprotten werden meist geräuchert oder mit Kräutern serviert.
Steinbutt Der Luxus-Fisch unter den Plattfischen ist der Steinbutt, denn er hat einen exzellenten Geschmack. Des Weiteren ist sein Erkennungszeichen, die zwei Höcker auf der Oberseite.
Scholle Die Scholle ist die bekannteste Gattung bei den Plattfischen. Besonders in der warmen Jahreszeit, von Juni bis Oktober, ist die Scholle besonders schmackhaft. Sie hat übrigens zwei Wiedererkennungszeichen, erstens ein Auge auf der rechten Körperseite und zweitens rotgoldene Punkte auf dem Rücken.
Kliesche Diese Art kommt am häufigsten im Norden vor und ist eng verwandt mit der Scholle. Besonders gut schmecken Klieschen mit Butter und frischen Krabben.

Fischerei in der Ostsee

Wann ist eine Fischerei eigentlich nachhaltig? Denn jede Fischerei hat auch Auswirkungen auf den Lebensraum Meer und die Fischbestände. Damit unsere Meere und somit auch die Ostsee gesund und ertragfähig bleiben, Fischer auch in Zukunft ihr Auskommen haben, wurden um die Jahrtausendwende einige Standards für eine nachhaltige Fischerei entwickelt. So verstehen wir unter nachhaltiger Fischerei vor allem verantwortungsbewusst die eine oder besser die andere Fangmethode einzusetzen. Denn eine bestimmte Methode ist nicht überall gleich gut oder schlecht: Je nach Fischart und örtlichen Gegebenheiten müssen andere Fischereitechniken angewendet werden, um die empfindliche Meeresumwelt zu schonen und unerwünschte Beifänge wie andere Fischarten, Seevögel oder Meeressäuger weitestgehend zu vermeiden. Drei Leitsätze stehen vor allem für nachhaltiges Fischen: maßvoll, schonend und verantwortungsvoll.

Welche spezielle Fischereimethode letztendlich gewählt wird, ist abhängig von der gewünschten Fischart, ihren bevorzugten Positionen im Meer sowie dem Schwimmverhalten des Fisches. Wir arbeiten mit drei verschiedenen Fangmethoden:

 

Stellnetze Die Stellnetze werden schwimmend oder am Meeresgrund festverankert eingesetzt. Durch Gewichte werden die Netze offengehalten und mit Bojen gekennzeichnet. Die Maschengröße bestimmt, welcher Fisch gefangen wird. Meistens werden Heringe, Dorsche und Plattfische mit dem Stellnetz gefangen.
Schleppnetze Schleppnetze werden von sogenannten Kuttern gezogen. Sie haben vorne eine Öffnung, die horizontal zum Meeresboden ist und laufen trichterförmig in einer Tasche zusammen. Hier werden die Fische gesammelt. Hauptfischarten bei den Schleppnetzen sind Dorsche, Plattfische, Heringe sowie Sprotten.
Reusen Diese Fangmethode ist in erster Linie für den Aalfang geeignet. Wie auch bei den Stellnetzen handelt es sich um eine passive Methode. Die Netzschläuche werden in Ufernähe ausgelegt. Die Reusen haben die Form eines Trichters, so dass es eine Fangkammer gibt, wo die Fische gefangen werden.